Venenprobleme können sich vielfältig zeigen: müde, schwere und geschwollene Beine, dazu hier und da ein paar harmlose Besenreiser. Gerade im Sommer und während der Reisezeit ist das Thema Venengesundheit besonders aktuell. Wir befragten dazu Apotheker Florian Max, Inhaber der saniPEP Apotheken in Neuperlach.
Herr Max, ist Venenschwäche weit verbreitet?
Venenprobleme sind tatsächlich sehr häufig. Mehr als die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland haben Anzeichen, die auf eine Gefäßerkrankung hinweisen. Die Beschwerden gehen von Schwere- und Spannungsgefühl in den Beinen bis hin zu Schmerzen nach längerem Stehen. Ebenso treten häufig sogenannte Besenreiser und kleine Krampfadern auf. Das sind nicht nur Schönheitsfehler, sondern Frühzeichen einer möglichen Venenerkrankung.
Liegt da eine Chance in der Früherkennung?
Richtig. Wer die genannten Anzeichen bei sich bemerkt, sollte auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Auch in unserer Sanitätsabteilung in der Apotheke werden regelmäßig Venenfunktionstests durchgeführt. Der nächste „Venentag“ findet bei uns am 09. Juli statt, Unter 089-670096.29 kann man gleich einen Termin vereinbaren. Unsere Venen-Spezialistinnen beraten gerne persönlich und individuell rund um das Thema Kompressionstherapie.
Was sind die Auslöser für Venenbeschwerden?
Die Veranlagung wird häufig vererbt. Generell treten Venenbeschwerden verstärkt und häufiger mit zunehmendem Alter auf. Bindegewebsschwäche, häufiges und langes Stehen sowie Übergewicht können die Entstehung von Venenerkrankungen fördern. Venenkrankheiten beginnen schleichend und verursachen zunächst keine Schmerzen, dennoch sollten sie frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Durch die Wärme weiten sich die Blutgefäße und das Zurückpumpen des Blutes aus den Beinen wird erschwert. Bei zusätzlichem Bewegungsmangel schwellen die Beine an. Bewegungsmangel durch langes Sitzen, vielleicht noch mit wenig Beinfreiheit, wie zum Beispiel im Auto oder Flugzeug, belastet das Venensystem besonders.
Welche Maßnahmen empfehlen Sie bei Venenproblemen?
Wer viel sitzt, egal ob in der Arbeit, bei Flugreisen oder langen Autofahrten, sollte zwischendurch aufstehen bzw. anhalten und die Beine vertreten. Alkohol meiden gilt nicht nur für den Fahrer. Dazu noch ein bisschen Fußgymnastik machen und mit einfachen Übungen die Venenpumpe in Schwung bringen! Überhaupt ist Bewegung die beste Vorbeugung, dadurch werden die Venen bei ihrer Schwerstarbeit unterstützt. Schwimmen, Radfahren, Walking – alles gut, auch zwischendurch mal barfuß gehen. Mit pflanzlichen Arzneimitteln können die Venen „von innen“ gestärkt werden, zum Beispiel mit Extrakten aus Rosskastanie oder rotem Weinlaub. Und wer schon Venenprobleme hat, muss sich nicht vor Kompressionsstrümpfen scheuen.
Sind so enge Strümpfe bei warmen Temperaturen nicht sehr unangenehm?
Das möchte man meinen, aber das Gegenteil ist der Fall. Die Strümpfe werden gleich morgens nach dem Aufstehen angezogen. Durch die Kompression wird der Rückfluss des Blutes aus den Füßen gut unterstützt, die Beine schwellen nicht an und man hat weniger Beschwerden. Am Anfang ist es sicher ungewohnt, aber man kann die Vorteile nach kurzer Zeit spüren! Außerdem haben sich die Qualität der Strümpfe und der Tragekomfort in den letzten Jahren immens verbessert. Wenn Sie richtig ausgemessen wurden, tragen sie sich sehr angenehm. Es gibt unterschiedliche Kompressions-Klassen, schicke Modelle und tolle Farben!
Und wenn man sich schlecht bücken kann, dann wird das Anziehen doch zur Qual?
Für Probleme beim Anziehen gibt es so genannte „Venen-Butler“. Das ist ein stabiles Drahtgestell, in das der Strumpf quasi eingefädelt wird, und dann kann der Fuß viel leichter reinschlüpfen. Entscheidend ist zusätzlich die richtige Anziehtechnik. Für die Venenspezialistinnen unserer Sanitätsabteilung ist es selbstverständlich, beim Ausmessen der ersten Strümpfe auch richtig zu schulen und all diese wichtigen Details zu erklären. Und Sie bekommen für die Erstausstattung immer ein Paar Handschuhe mit. Damit funktioniert das Anziehen der Strümpfe nochmal besser und die Stümpfe selbst werden geschont und halten länger. Zum Schluss gibt es noch für die Hautpflege der Beine verschiedene hilfreiche Produkte, vom kühlenden Gel bis zur reichhaltigen Creme. Da gibt es übrigens gerade ein preisgünstiges Angebot mit 15% Rabatt bei saniPEP!
Stichwort Reisethrombose: Was ist da zu beachten?
Langes Sitzen – egal ob in Bus, Bahn, Flugzeug oder Auto – begünstigt die Entstehung einer Thrombose. Zur Vorbeugung hilft auf jeden Fall, viel zu trinken, enge Kleidung zu meiden und jede Möglichkeit zur Bewegung zu nutzen. Für besondere Risikogruppen wie etwa Schwangere, Personen mit Herz- Kreislaufproblemen, Venenerkrankungen, schwachem Bindegewebe oder erblich erhöhtem Risiko, aber auch bei Einnahme der Anti-Baby-Pille ist der Gebrauch von Reisekompressionsstrümpfen zu empfehlen. Auch dazu gerne von den Kolleginnen in unserer Sanitätsabteilung beraten lassen!
Herr Max, vielen Dank für das Gespräch.